"Wem Ihr die Sünden vergebt, dem sind sie vergeben; wem Ihr die Vergebung verweigert, dem ist sie verweigert." (Joh 20,23)
In diesem Wort Jesu aus dem Johannesevangelium sieht die katholische Kirche die "Stiftungsurkunde" für jenen Versöhnungsvorgang, den schon die alte Kirche praktizierte und den man später als Bußsakrament bezeichnete.
Im Lauf der Kirchengeschichte entwickelten sich unterschiedliche Bußverfahren: Schon die Urgemeinde kannte die Praxis der Exkommunikation für eine bestimmte Zeit. Zur Vergebung alltäglicher Fehler hielt man Gebet, Fasten und Almosen für ausreichend.
Später entwickelten sich andere Bußverfahren mit leichteren Bußwerken. Seit dem 16. Jahrhundert verlegte man die Beichte vom Altar weg in den Beichtstuhl.
Die heutige Form der Beichte sieht im Wesentlichen so aus: Der*Die Beichtende betritt den Beichtstuhl oder das Beichtzimmer und wird vom Priester begrüßt; er*sie spricht sein*ihr Fehlverhalten aus und kann auch thematisieren, was ihn*sie zu seinem Handeln bewegt hat. In der Aussprache vor einem Priester geschieht das Bekenntnis der Sünden.
Der Priester erteilt die Lossprechung, die den folgenden Wortlaut hat:
"Gott, der barmherzige Vater, hat durch den Tod und die Auferstehung seines Sohnes die Welt mit sich versöhnt und den Heiligen Geist gesandt zur Vergebung der Sünden. Durch den Dienst der Kirche schenke er dir Verzeihung und Frieden. So spreche ich Dich los von Deinen Sünden im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen."
Text: Norbert Göckener, kampanile, bearbeitet von Ruth Schmitz
Nach der Apostelgeschichte geschieht die christliche Taufe „zur Vergebung der Sünden“ (Apg 2,38). Durch den Kreuzestod Jesu wurde die Macht der Sünde und des Todes gänzlich überwunden. Dieser wird in der Taufe zum Heilsereignis für den Einzelnen. Die Sündengeschichte, die durch Leben, Tod und Auferstehung Jesu zur Heilsgeschichte für die Menschheit wird, bekommt für den Einzelnen in der Taufe eine neue Dynamik. Am Täufling wird durch die Taufe die Heilsmitteilung Gottes in Jesus Christus konkret.
Die Antwort auf das in der Taufe geschenkte Freundschaftsangebot Gottes umfasst das gesamte christliche Leben. So ist es bleibende Aufgabe des Getauften, die Beziehung zu Gott zu pflegen, um immer mehr in diese Beziehung hineinwachsen zu können. Auf dem geistlichen Weg wird es darauf ankommen, beständig das eigene Verhalten vor dem Hintergrund zu beleuchten, welches Beziehungsverhalten zu Gott hier Ausdruck findet oder, um es im Bild der Freundschaft zu sagen, ob und wie die Freundschaft mit Gott lebendig gehalten wird. Diese Freundschaft zu vernachlässigen, sich von Gott abzusondern, wird theologisch als Sünde beschrieben.
Nach christlichem Verständnis hat diese Absonderung auch Folgen im sozialen Miteinander. Ein Verhalten, das die eigenen oder die Grenzen anderer verletzt, wird als schuldhaft beschrieben. In der Reflexion des eigenen Tuns geht es darum, einen Umgang mit Schuld zu finden, der ein verantwortetes, selbständiges Handeln voraussetzt und den Blick für die Konsequenzen des eigenen Handelns deutlich macht und gleichzeitig damit auch eine neue Perspektive eröffnet.
Das Beichtgespräch kann ein Schritt auf diesem Weg sein.
Die regelmäßigen Beichtzeiten finden Sie in unserer Gottesdienstordnung.
Wenn Sie ein persönliches Beichtgespräch führen möchten, wenden Sie sich gerne an Pfarrer Michael Franke oder Kaplan Lukas Mey.
Gerne vermitteln wir auch einen Kontakt zu anderen Priestern.
Pfarrer
Michael Franke
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Tel: 05462 - 887 91 12
E-Mail: m.franke@bistum-os.de
Zuständigkeitsbereiche (Stellenumfang 100%):
Kaplan
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Kolpingstr. 12
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