Früher hieß die Krankensalbung "letzte Ölung" - heute "Sakrament des Lebens". Der Glaube der Kirche besteht darin, dass die Krankensalbung ein Sakrament des Lebens ist. Es soll Stärkung und Aufrichtung im Leid schenken, aber auch Vertrauen auf das ewige Leben.
Die Krankensalbung kann bereits vor einer schwierigen Operation oder auch beim ersten Anzeichen einer schweren Erkrankung empfangen werden. Sie kann auch mehrfach gespendet bzw. empfangen werden. Es ist auch möglich, kranke und alte Menschen auch zu einem gemeinsamen Empfang der Krankensalbung einzuladen.
Dem erkrankten Menschen werden die Hände aufgelegt, und ihm werden die Stirn und die Hände mit Öl gesalbt. Dazu werden ausdeutende Gebete gesprochen. Die sakramentale Bedeutung dieser Salbung meint aber nicht an erster Stelle die körperliche Heilung, sondern die Befreiung von der Sünde, Stärkung in der körperlichen Schwäche und die Zusage, alles Schwere im Leben vertrauensvoll in die Hände Gottes zu legen. Auch kann die Krankensalbung mit dem Empfang der Heiligen Kommunion verbunden werden.
Als Sakrament der befreienden Zusage Gottes kann die Krankensalbung auch an bewusstlose Menschen erteilt werden. Angehörige oder das Klinikpersonal sollen jedoch dafür sorgen, dass es erst nicht soweit kommt, sondern dass der Kranke das Sakrament bei Bewusstsein empfangen und es somit persönlich bejahen kann. Dazu ist es gut, im Gespräch mit den Angehörigen und dem erkrankten oder gebrechlichen Menschen zu bleiben. Bei der Feier der Krankensalbung sind auch Angehörige und medizinisches Personal (Krankenpflegekräfte und Ärzte) eingeladen.
Text: Norbert Göckener, mit Änderungen von Markus Hartlage
Theologen sagen, Jesus Christus sei in seinem Wort, seinen Handlungen und seiner Person das Ur-Sakrament der Menschenliebe Gottes. ►
"Ist einer von Euch krank? Dann rufe er die Ältesten der Gemeinde zu sich: Sie sollen über ihn beten und ihm Namen des Herrn mit Öl salben. Das Gebet aus dem Glauben wird ihn retteten, und der Herr wird ihn aufrichten, und wenn er Sünden begangen hat, werden sie ihm vergeben."
(Jak 5,14-15)
Pfarrer
Michael Franke
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